http://www.stardust-archiv.de/Artikel/gebrochene_herzen.htm
Der achteckige Raum, den wir betraten, war sonnendurchflutet. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß bei einem Seminar, wo intensiv an emotionalen Verletzungen und Blockaden gearbeitet wird, 140 Leute anwesend sein würden. Von 20 bis 75 Jahren waren alle Altersgruppen vertreten - natürlich zu 70 % Frauen. Chuck Spezzano hat es in einer Zeit, wo Seminare überall schrumpfen, geschafft, rekordverdächtige Steigerungsraten zu erzielen. Das liegt offensichtlich nicht nur an seinen sehr gut gehenden, tiefsinnigen Büchern mit so provokativen Titeln wie "Wenn es verletzt, ist es keine Liebe", sondern auch an der begeisterten Mund-zu-Mund-Propaganda. Obiges Buch war außerdem bereits in verschiedenen Boulevard- und Regenbogenblättern hochgelobt worden, weil angeblich Prinzessin Diana es als ihr "Lieblingsbuch" und als "Buch der Liebe", das ihr in den schwersten Stunden ihres Lebens geholfen hätte, bezeichnet hatte.
Da saßen wir nun, gespannt auf den Mann wartend, der uns die "Weisheit der Liebe" und die Prinzipien wahrhaftiger Beziehung vermitteln und unsere Herzen heilen sollte. Vorsorglich standen an allen Ecken und Enden Unmengen von Kleenex-Boxen bereit. Nicht umsonst, wir wir noch feststellen sollten.
Nach den üblichen organisatorischen Einführungen tritt er aus dem Hintergrund hervor. Er ist zum zweiten Mal beim Frankfurter Ring zu Gast und wirkt auf Anhieb sympathisch. "Hallo Sportsfreunde", sind seine ersten Worte. Er trägt einen schwarzen legeren Anzug, der etwas zu groß wirkt, Hawaii-Hemd und hat kurze schwarz-graue Haare. Chuck ist relativ klein, gut genährt und sicher kein Sportsfreund. Während er beginnt, von sich und seiner Arbeit zu erzählen, schlurft er in der Mitte zwischen den sechs sich jeweils gegenüber stehenden Stuhlreihen hin und her. Dabei wirkt er sehr souverän, zentriert und gelassen und seine Augen strahlen Liebe und Wärme aus.
Was er seit 28 Jahren weltweit lehrt, hat er aus eigener leidvoller Erfahrung gelernt. Mit einem Theologie- und Psychologie-Studium als Hintergrund und NLP, Hypnose und Gestalttherapie als Fortbildung, waren es doch die Frauen, die ihn mit den grundlegenden Mustern von Liebe, Schmerz und Einsamkeit konfrontierten. Dann entdeckte er den "Kurs in Wundern", der ihn in all seinen Erkenntnissen bestätigte und ihm noch weitere Türen zum Verständnis unseres Daseins und den Dramen unserer Beziehungen öffnete. Seine Weggefährtin Lency, die ihn normalerweise auf den Seminaren begleitet, wurde die Göttin seines Lebens und die Mutter seiner zwei Kinder.
"Partner-Beziehungen sind ein Spiegel unserer Beziehungen zu uns selbst", erklärt er. Jedes Problem sei ein Beziehungsproblem und alle Konflikte stammen von gebrochenen Herzen. Er fragt in die Runde, wer alles mit gebrochenem Herzen da sei. Etwa ein Drittel der Teilnehmer meldet sich. "Wer ist gerade dabei eine Beziehung loszulassen?", ist seine nächste Frage. Zwei Drittel heben den Arm. "Und wer will sich neu verlieben?", will er noch wissen. Ergebnis: die Hälfte. Alles lacht.
Bevor es zur Sache geht, erläutert er noch ein paar grundsätzliche Wahrheiten: "Von der psychologischen Dynamik her gibt es nur zwei Gefühle: Liebe und Angst. Alle anderen Gefühle stammen von diesen ab. Alles, was nicht Liebe ist, ist Angst. Diese Angstgefühle öffnen uns dann für weitreichendere negative Einflüsse. Um glücklich zu werden, müssen wir eine Haltung der Liebe einnehmen. Diese erreichen wir, indem wir die Einstellung der Reinheit des Herzens und danach die der Vergebung einnehmen. Heilung kommt von Vergebung, Vertrauen, Integration, Verstehen, Annehmen, Engagement und Loslassen."
Das klingt so erhaben, selbstverständlich und einfach, daß ich gespannt bin, wie er das praktisch umsetzten wird. Darauf müssen wir nicht lange warten. Chuck zieht aus einer orangefarbenen Plastikschüssel das Namenskärtchen einer Teilnehmerin. Da es für ihn keine Zufälle gibt, wird die gezogene Person genau das zur Zeit für die Gruppe anstehende Problem repräsentieren. Das gilt auch für alle Personen, die irgendwie in einer "Aufstellung" ausgewählt werden und den "Buddy" (Partner), den wir ebenfalls per Ziehung zugeteilt bekommen. Mit diesem Buddy werden wir alle Pausen verbringen, uns austauschen und Übungen machen. Ob wir es (wahrhaben) wollen oder nicht, diese Person wird uns wesentliche Teile unserer Persönlichkeit spiegeln, indem sie uns entweder a) an jemanden erinnert, b) das genaue Gegenteil von uns ist, c) uns sehr ähnlich und vertraut ist oder d) unsere Schattenfigur darstellt. Ich gerate ausgerechnet an einen der wenigen Männer und auch noch einen Kettenraucher. Was soll mir das sagen?
Die Anweisung lautet: "Begegne Deinem Buddy mit liebevollem Interesse, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Behandle ihn in der Art, nach der Du Dich sehnst, daß man Dich behandelt, Dir zuhört und für Dich da ist. - Teile Dich Deinem Buddy so offen wie möglich mit, so kommst Du den Spielen, die Du spielst, den verdeckten Mustern, die Dich einengen, am schnellsten auf die Spur." Darum geht es auch in der Arbeit, mit der Chuck nun beginnt: Muster, Spiele, Verschwörungen und Strategien aufzudecken, loszulassen und neues von Liebe getragenes Verhalten auszuprobieren. Dabei ist eine von Chucks zentralen Aussagen, daß das, was wir an unseren Partnern vermissen und meist auch bei unseren Eltern schmerzlich entbehrt haben, genau das ist, was uns heilt, wenn wir es aktiv selber geben. Es ist auch das, was wir als Geschenk auf die Erde mitgebracht haben. Leider haben wir stattdessen fast alle die Probleme unserer Eltern übernommen.
umso mehr bekommst Du zurück - denn was ich gebe, erfüllt auch mich.
Alles, was er sagt, klingt theoretisch verblüffend einfach, erscheint mir in der praktischen Umsetzung jedoch paradox. Der Person, die mich nicht versteht oder akzeptiert, selber Verständnis oder Akzeptanz entgegenbringen? Da sperrt sich der Stolz und das Ego aber mit allen Mitteln dagegen.
Chuck hat in diesem Fall immer die gleiche entwaffnende Frage parat: "Hat Deine Strategie, Liebe, Verständnis oder Aufmerksamkeit zu bekommen, funktioniert?" Jeder, den diese Frage erwischt, muß kleinlaut zugeben: "Nein!" Worauf automatisch die nächste Frage folgt: "Bist Du dann bereit, sie jetzt loszulassen und Dir von Gott eine andere, bessere Strategie geben zu lassen?" Auf das zu erwartende "Ja" schießt Chuck sofort die nächste Frage ab: "Was könnte das sein? Welche Eigenschaft oder Strategie wäre das?"
Bei Linda, deren vordergründiges Problem es war, daß alle Männer sie verlassen und sie nun Angst hat, sich wieder einzulassen, ist es schlicht und ergreifend "Liebe". Je massiver sie Liebe forderte und durch Strategien unterschiedlicher Art zu erzwingen suchte, desto schneller waren die Männer wieder weg. Chuck bittet sie, sich aus dem Publikum die Männer auszusuchen, die ihren Vater, ihren Ex-Mann und ihre verflossenen Freunde repräsentieren. Als letztes soll sie noch jemanden finden, der ihr "wahres Wesen" darstellt. Diese werden in einer Reihe chronologisch aufgestellt und dann kommt die entscheidende Frage: " Bist Du bereit, ihnen diese Liebe, die Dich und sie heilen wird, jetzt zu geben?
Das zögernde Schweigen bzw. das innere Umdenken nützt Chuck, um seine nächste Geheimwaffe, eine passende Musik, auszusuchen, die einer seiner Assistenen dann auf sein Handzeichen hin abspielt. Das (meist tränenreiche) Heilungsritual beginnt.
Während Linda noch unsicher, aber deutlich bewegt ihrem "Vater" in die Augen schaut, gibt der zielsicher ausgewählte Text des Songs (mit Sätzen wie "Have I ever told you that I love you") dem Herzen einen sanften Schubs. Linda fällt ihrem "Vater" in die Arme, beide weinen und auch im Publikum werden überall Taschentücher aus den Boxen gezupft. Als Linda bei ihrem "wahren Selbst" angekommen ist, umringt von ihren erlösten Männern, strahlt sie glücklich und wirkt sichtlich befreit - ihre "Männer" auch.
Solche Szenen, die sich nun fast stündlich 3 Tage lang wiederholen, haben deutlich ihre Wirkung. Natürlich hat Chuck noch einen Kommentar bereit, bevor er uns in die Mittagspause entläßt: "Aller Schmerz kommt daher, daß wir etwas versuchen zu nehmen und uns verschließen, damit die anderen es uns nicht nehmen. - Du bist nicht auf der Welt, um geliebt zu werden, Du bist hier, um zu lieben."
Überhaupt scheinen viele ein Problem mit dem Thema "Einlassen" zu haben, bzw. mit der Angst, die Kontrolle zu verlieren - insbesondere die Männer. "Viele Probleme kreieren wir, um uns nicht einlassen zu müssen", so Chuck. "So sehr wir die Liebe wollen, so sehr schieben wir sie auch weg." - " Du bekommst in Deinem Leben soviel wie Du verträgst." Chuck´s Weisheiten ergießen sich wie ein warmer Regen über uns. Der Mann ist ein wandelndes Weisheitsbuch.
In der Pause sollen wir uns mit der Frage beschäftigen "Bin ich bereit, mich von der Liebe führen zu lassen? Bin ich bereit schlechte Gefühle und meinen Schmerz loszulassen?" Keine sehr erholsamen Fragen für eine Pause, sondern reichlich Stoff zum Nachdenken und "Arbeiten". Zwei Stunden später und nach einer kleinen Tanzeinlage zum Aufwärmen geht es gleich wieder voll zur Sache.
Beate, die eine Frage stellt, wird nach vorne geholt. Sie hat ein Problem mit Wertlosigkeit und fühlt sich abhängig in ihrer Beziehung. "Wertlosigkeit ist eine Falle. Jedes Problem ist eine Ausrede oder eine Form der Rache oder es soll etwas beweisen", erläutert Chuck. "Wovor schützt Dich das Problem bzw. das Gefühl der Wertlosigkeit?"
"Verantwortung übernehmen zu müssen?!" kommt es zögernd von Beate.
"Welche Vorteile gibt es Dir, die Abhängige, Bedürftige zu sein?"
Ich habe kein Risiko und kann nichts falsch machen, weil ich nur tue, was man mir sagt."
"Was hast Du dadurch verloren? Was ist der Preis?"
"Meine Lebendigkeit."
Wie alt warst Du, als Du das letzte Mal lebendig warst?"
"Dreizehn!"
"Was ist da passiert?"
"Bei einem Autounfall, bei dem ich dabei war, sind meine Eltern und meine Oma gestorben. Ich habe als einzigste überlebt."
"Welche Teile von Dir sind damals außer der Lebendigkeit mit gestorben?"
"Meine Integrität, Liebe, Vertrauen und Selbstachtung."
"Okay, suche Dir jeweils für jeden dieser Teile jemand von den Teilnehmern aus und dazu noch Vater, Mutter und Oma. Nicht ausreichend geleistete oder verdrängte Trauerarbeit kann viel blockieren und zu schweren somatischen Störungen führen," rundet Chuck den Dialog an die Gruppe gewendet ab und sucht wieder passende Musik aus. Dieses Integrations-Ritual wird heftig, das ist jetzt schon zu spüren.
Die "abgespaltenen Anteile" werden von Chuck auf den Boden gelegt und Beate wird aufgefordert, nach dem Abschied von den Eltern, ihren Teilen wieder Leben einzuhauchen. "Aller Schmerz ist vergangener Schmerz. Der Schmerz, den wir in unseren Beziehungen erfahren, ist aus der Vergangenheit mitgebracht", ist Chuck´s Kommentar. Die Energie im Raum ist konzentriert und hochsensibel. Kaum hat die Musik begonnen, löst sich lange zurückgehaltener Schmerz aus Beate´s Brust und schüttelt sie durch und durch. Aber schnell fängt sie sich wieder. Der Text gibt ihr Kraft, ihre "Eltern" nehmen sie liebevoll in die Arme und eine nach dem anderen werden die Teile wieder "integriert". Etwa 15 Minuten hat die Aufstellung gedauert und etwa eine halbe Stunde die Vorarbeit.
"Filmreif, die Musik, die Regie und die Geschichte", denke ich mir und bin genauso mitgenommen wie viele Teilnehmer, die sich schluchzend in den Armen liegen. Gut, das es so viele Kleenex-Boxen gibt. Ein Königreich für eine Pause, aber Chuck macht weiter. Auch er ist berührt und wird von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag weicher - wie alle Teilnehmer. Immer öfter dreht er am Ende einer solchen Sitzung kleine Runden, bei denen er einzelnen Leuten nur in die Augen schaut. Ein "Augenblick", der manche Tränen auslöst - manchmal auch bei Chuck.
Insgesamt "arbeitet" Chuck mit etwa einem Dutzend Leuten. Alle bringt er in kürzester Zeit auf einen zentralen Knackpunkt in ihrem Leben - und das mit einer Leichtigkeit und Treffsicherheit, daß ich als alter Gruppenhase und selbst aktiver NLP-Therapeut nur staunen kann. Die drei Tage sind schnell vorbei.
Auch ich komme noch am Ende zum tränenreichen "Vergnügen", mit meiner Freundin im Mittelpunkt zu stehen. Eine Erfahrung, die unsere Beziehung noch inniger werden läßt und eine neue Phase einleitet. Ich bin zutiefst dankbar.
Obwohl 80% der Teilnehmer nur Zuschauer waren, sehe ich doch nirgends unzufriedene Gesichter. Keiner ist vorzeitig gegangen. Eine erschöpfte, aber gelöste und warme Atmosphäre herrscht im Raum. Die obligatorische Abschlußrunde wird zum Dankesmarathon an alle Helfer und Assistenten (etwa ein Dutzend). Chuck verschenkt seine letzten "Weisheitsperlen".
Während der Kreis sich in zahllosen Abschiedsumarmungen auflöst, verschwindet Chuck ganz unauffällig aus dem Raum. Obwohl die drei Tage nicht ganz billig waren (DM 660,-), höre ich von vielen ein herzliches "Bis zum nächsten Mal". Auf dem Heimweg fallen mir sofort ein halbes Dutzend Freunde ein, denen ich dieses Seminar dringend empfehlen will. Gleichzeitig bekomme ich einen Schreck. Wenn viele so denken, werden es auf dem nächsten Seminar im Juli wohl 250 Leute werden, wie z.Zt. in der Schweiz. Vielleicht sollte ich es doch besser für mich behalten.
Frage: Wer oder was waren Ihre größten Lehrer?
Chuck Spezzano: Der „Kurs in Wundern“ hat wahrscheinlich mein Leben gerettet. Es hat mir den Weg gezeigt, denn wenn ich durch etwas nicht durchstoße, tendiere ich dazu, mir den Kopf einzurennen. Als ich es zum ersten Mal gelesen habe (das war kurz nachdem ich meinen Doktor gemacht habe), fand ich alles darin, was ich jemals entdeckt hatte - und noch mehr. Dann habe ich mir gedacht: Laß´es mich als eine Methode ausprobieren. Also versuchte ich es und es funktionierte. Dann begann ich zu erkennen, daß es immer und immer wieder klappte. Und selbst jetzt nach vielen Jahren entdecke ich immer noch neue Dinge darin. Es ist ein Buch, das quasi mit mir wächst und mir immer wieder neue Einsichten bringt. Es hat mir den Sprung von der psychologischen Heilung zur spirituellen Heilung vermittelt. Auch wenn ich jetzt noch viele andere Bücher lese, dieses Buch wird mich mein ganzes Leben begleiten.
Frage: Gab es andere spirituelle Einflüsse in Ihrem Leben?
CS: Nun, Buddhismus war noch wichtig für mich. Alles andere war nicht von Bedeutung.
Frage: In wieviel Ländern geben Sie Seminare?
CS: Wenn ich die Zahl der Länder zähle, aus der die Leute zu den Seminaren kommen, sind es bestimmt über zwanzig. Konkret Länder, in denen ich unterrichte, sind neben USA und Kanada, Deutschland, Schweiz, England, Japan und Taiwan.
Frage: Und überall gibt es gebrochene Herzen, gibt es die gleichen Themen?
CS: Ja, es war erstaunlich für mich zu erleben, daß in Japan die Gedanken und Gefühle die gleichen sind und die kulturelle Schicht nur sehr dünn ist. Manche Bücher sind in allen Teilen der Welt gleich populär.
Frage: Sie sagten gestern: Psychologie ist ein Schwindel, und daß Psychologie die schnellste der langsamen Methoden sei. Wie meinten Sie das?
CS: Die Psychologie beschäftigt sich hauptsächlich mit der Vergangenheit. Aber die Vergangenheit ist vorbei! Die Psychologie hat ihren Weg verloren. Es gibt noch viele einzelne Therapeuten, die den Weg kennen. Psychologie heißt Lehre von der Psyche, der Seele, aber die Psychologie heutzutage studiert Ratten und Würmer. Sie versuchen die menschliche Struktur auf Verhaltensweisen und Symptome zu reduzieren. Sie macht alles sehr unmenschlich. Es handelt sich um ein Modell der Wissenschaft aus dem letzten Jahrhundert. Jede andere Wissenschaft hat sich weiterentwickelt außer die Psychologie. Hier in Europa, wo die existenzielle Phänomenologie und die humanistische Psychologie herkommt, gibt es eine stärkere Bewegung nach vorne. Für mich muß Psychologie praktisch sein. Sowohl für spirituelle als auch für psychologische Disziplinen gilt: wenn es nicht praktisch den Leuten hilft zu wachsen, wenn es nicht effektiv ist, ist es nur eine Idee. Als ich als Psychologe arbeitete, hatte ich quasi die Religion über Bord geworfen, weil sie mir einfach zu restriktiv erschien. Aber als ich anfing, mit Menschen zu arbeiten, war ich sehr an medialen und schamanischen Methoden interessiert. Je tiefer ich ging, umso mehr tauchten spirituelle Elemente auf. Ich entdeckte, daß es nicht nur ein notwendiger, sondern der stärkste Anteil im Menschen ist.
Frage: Haben Sie eine besondere Vision oder Mission?
CS: Zu erreichen, daß ich erwache. Weil das größte Geschenk ist, das ich jedem geben könnte. Und je mehr ich auf diesem Weg voranschreite und mich in diese Richtung entwickel, desto mehr kann ich mit anderen Menschen teilen. Wir leben in einem psychologischen Zeitalter und sprechen eine psychologische Sprache, obwohl es noch viele Widerstände gibt. Wenn wir diese Ängst erst einmal überwunden haben, dann ist die psychologische Sprache sehr hilfreich. Es kann das Spirituelle praktischer machen. Jedes spirituelle Modell hat einen psychologischen Effekt und löst bestimmte psychologische Prozesse bezüglich unserer Evolution aus. Meine Psychology of Vision ist eine Brücke zwischen Gnade und den besten Modellen, die wir herausgefunden haben.
Frage: Ihre Spezialität scheint zu sein, gebrochene Herzen und Beziehungen zu heilen.
CS: Das kommt aus eigener Erfahrung. Ich habe so viele Fehler in Beziehungen gemacht, daß ich entweder ein Experte darin werden oder hätte sterben müssen. Ich mußte diese Lektionen lernen. Und je mehr ich sie verstand, umso besser konnte ich sie auch lehren. Aber ich arbeite auch sehr viel im Bereich schwerer Krankheiten und auch in Bereichen von Führungsqualitäten und Management. Überall, wo Menschen wachsen und sich entfalten können. Letztendlich läßt sich alles auf Probleme in Beziehungen zurückführen bzw. auf Probleme, die man mit Gott hat. Wenn du diese letzte Ebene bearbeitet hast, hast Du keine Probleme mehr. Vor kurzem hatte ich einen Fall, wo jemand sich über verschiedene Dinge in seinem Leben beschwerte. Ich sagte ihm, er solle sich einfach einmal vorstellen, daß diese Beschwerden an Gott gerichtet seien und sie als solche aussprechen. Und so versuchte er, die wichtigsten Klagen über eine bestimmte Person auf Gott zu übertragen. Und tatsächlich: er mußte zugeben, daß es stimmte. Danach forderte ich ihn auf, diese Projektion zurückzunehmen und fragte ihn: „Machst Du das auch? Machst Du das, um Dich zu verstecken und kompensierst es auf diese Weise?“ Und so realisierte er, daß tatsächlich nicht der andere oder Gott schuld war, sondern daß er selbst dieses Verhalten hatte. Da mußte er lachen und konnte es loslassen.
Frage: Viele Leute auf dem spirituellen Weg benutzen Spiritualität, um die eigenen ungelösten Probleme zu verdrängen. Aber irgendwann merken sie, daß sie etwas versäumt haben und ihre Schatten nicht losgeworden sind.
CS: Ja, das ist eine Art und Weise, mit der sie sich versuchen zu dissoziieren bzw. unabhängig zu machen. Es ist eine Art spirituelle „Verschwörung“. Denn jeden Schmerz, den Du versteckst, muß Du konfrontieren, bevor Du Erleuchtung erlangen kannst.
Frage: Sie sagten gestern, wir sollen die Dinge nicht selbst machen, sondern durch uns geschehen lassen. Ist das auch die Art wie Sie arbeiten? Wieviel Ihrer Arbeit ist Technik und wieviel Intuition?
CS: Prinzipiell versuche ich, es einer möglichst anstrengungsfreien Art zu machen, also es nicht selbst zu tun. Mein Stil ist, mich zurückzustellen und den “Himmel“ führen zu lassen. Ich spüre einfach hinein, was passiert und höre hin. Je mehr ich dies tue umso einfacher ist das Leben - in jeder Beziehung .
5350 Z. David Luczyn
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Healer of broken hearts
Relationship as a way
Seminar report and interview
with Chuck Spezzano
by David Luczyn
No matter how rich, poor, beautiful or successful we are, we all have or had relationships that have deeply affected and hurt us. Many of these relationships ended unsightly and left mental marks, mental scars or broken hearts. Chuck Spezzano , psychotherapist, seminar instructor, book author and founder of Hawaii's "Psychology of Vision" claims: "Every problem is a relationship problem." Out of his own painful experience, he specializes in the healing of broken hearts. Relationships are for him the strongest driving force of man. David Luczyn attended one of his seminars in Frankfurt and was persuaded.
The octagonal room we entered was sunlit. I did not expect that 140 people would be present at a seminar where there is intense work on emotional injuries and blockages. From 20 to 75 years, all age groups were represented - of course, 70% women. Chuck Spezzano has managed to achieve record-breaking growth rates at a time when seminars are shrinking everywhere. This is obviously not only due to his very good, profound books with such provocative titles like "If it hurts, it's not love", but also the enthusiastic word-of-mouth propaganda. The above book had also been praised in various tabloid and rainbow pages because it was said that Princess Diana had described it as her "favorite book" and "book of love" that would have helped her in the hardest hours of her life.
There we sat, eagerly awaiting the man who should give us the "wisdom of love" and the principles of true relationship and heal our hearts. As a precaution, lots of Kleenex boxes were ready at every turn. Not for nothing, we should still notice.
After the usual organizational introductions he emerges from the background. He is a guest at the Frankfurter Ring for the second time and looks immediately likeable. "Hello Sports Friends" are his first words. He wears a black casual suit that looks a bit too big, Hawaiian shirt and has short black-gray hair. Chuck is relatively small, well nourished and certainly not a sports fan. As he begins to talk about himself and his work, he shuffles in the middle between the six rows of chairs facing each other. He looks very confident, centered and relaxed and his eyes radiate love and warmth.
What he has taught worldwide for 28 years, he has learned from his own painful experience. With a background in theology and psychology as a background and NLP, hypnosis and Gestalt therapy as training, it was the women who confronted him with the basic patterns of love, pain and loneliness. Then he discovered the "Course in Miracles," which confirmed him in all his insights and opened doors for him to understand our existence and the dramas of our relationships. His companion Lency, who usually accompanies him to the seminars, became the goddess of his life and the mother of his two children.
"Partner relationships are a reflection of our relationships with ourselves," he explains. Every problem is a relationship problem and all conflicts come from broken hearts. He asks who is heartbroken. About one third of the participants answered. "Who is just about to let go of a relationship?" Is his next question. Two-thirds raise their arms. "And who wants to fall in love again?", He still wants to know. Result: half. Everything is laughing.
Before going into the matter, he explains a few fundamental truths: "From the psychological dynamics, there are only two feelings: love and fear, all other feelings come from them, all that is not love is fear Then we open ourselves to more far-reaching negative influences: to be happy, we must take an attitude of love, which we achieve by taking the attitude of the purity of the heart, and then forgiveness. "Healing comes from forgiveness, trust, integration, understanding , Acceptance, commitment and letting go. "
That sounds so sublime, of course, and simple, that I'm curious how he will put it into practice. We do not have to wait long for that. Chuck draws the name card of a participant from an orange plastic bowl. Since there are no coincidences for him, the person being dragged will represent exactly the problem currently facing the group. This also applies to all persons who are somehow selected in a "lineup" and the "Buddy" (partner), which we also get assigned by drawing. With this buddy we will spend all breaks, exchange ideas and do exercises. Whether we want it or not, that person will reflect to us essential parts of our personality by either: a) reminding us of someone, b) being the exact opposite of us, c) being very similar and familiar to us, or d) represents our shadow figure. I get just one of the few men and even a chain smoker. What should that tell me?
The instruction is: "Meet your buddy with loving interest, attention and attention, treat him in the way you long for, treat you, listen to you and be there for you - share your buddy as open as possible with, you get the fastest way to the games you play, the hidden patterns that constrict you. " That's what Chuck's work is all about: revealing patterns, games, conspiracies and strategies, letting go and trying out new love-driven behaviors. One of Chuck's key statements is that what we miss about our partners and most of us miss painfully in our parents is exactly what heals us when we actively give it ourselves. It's also what we brought to Earth as a gift. Unfortunately, we have almost all taken over the problems of our parents instead.
The more you put into a relationship,
the more you get back - because what I give, also fulfills me.
Instead of claiming, demanding or compelling our unfulfilled needs through various strategies and games, the healing lies in radiating the longed for (eg understanding, love, appreciation), because "fulfillment has to do with how much you give". Then Chuck asks us how satisfying our current relationship is in percentage terms. After a short pause for reflection, he gives us the simple resolution: "The degree of your satisfaction shows how much you yourself put into the relationship - because what I give also fills me, and he adds:" If you have the feeling, have used in a relationship to become, you used the relationship to slow you down. "
Everything he says sounds theoretically amazingly simple, but seems paradoxical to me in practical implementation. The person who does not understand or accept me, himself or her understanding or acceptance? But pride and the ego are against it by all means.
In this case, Chuck always has the same disarming question: "Did your strategy of getting love, understanding or attention work?" Everyone who gets this question must meekly admit: "No!" Which automatically follows the next question: "Are you ready to let go now and let God give you another, better strategy?" On the expected "yes" Chuck immediately shoots the next question: "What could that be? Which property or strategy would that be?"
For Linda, whose foremost problem was that all men leave her and she is now afraid to get back in, it is simply "love". The more she demanded love and tried to force it through different strategies, the faster the men were gone. Chuck asks her to choose from the audience the men who represent her father, her ex-husband, and her past friends. Finally, she should find someone who represents her "true nature". These are arranged chronologically in a row and then comes the crucial question: "Are you ready to give them this love that will heal you and them now?
The hesitant silence or inner rethinking benefits Chuck to pick his next secret weapon, a suitable music, which one of his assistants then plays on his hand signal. The (mostly tearful) healing ritual begins.
While Linda still looks uncertainly but clearly moved her "father" in the eyes, the unerringly selected text of the song (with sentences like "Have I ever told you that I love you") gives the heart a gentle push. Linda falls into the arms of her "father", both cry and in the audience handkerchiefs are plucked out of the boxes everywhere. When Linda arrives at her "true self", surrounded by her redeemed men, she shines happily and seems visibly liberated - her "men" too.
Such scenes, which are repeated almost every hour for 3 days, have a clear effect. Of course, Chuck has a comment ready before letting us go for lunch: "All the pain comes from trying something to keep us locked up so the others will not take it. - You're not in the world to be loved to become, you are here to love. "
In general, many seem to have a problem with the topic of "getting in", or with the fear of losing control - especially the men. "We create many problems so we do not have to get involved," says Chuck. "As much as we want love, we push it away too." - "You get in your life as much as you can tolerate." Chuck's wisdom flows like a warm rain over us. The man is a walking wisdom book.
During the break, let's look at the question, "Am I ready to be led by love, Am I ready to let go of bad feelings and pain?" No very relaxing questions for a break, but plenty of food for thought and "work". Two hours later, and after a little dance insert to warm up, it's back to business.
Beate, who asks a question, is brought forward. She has a problem with worthlessness and feels dependent on her relationship. "Worthlessness is a trap, every problem is an excuse or a form of revenge or it should prove something," Chuck explains. "What protects you from the problem or the feeling of worthlessness?"
"Having to take responsibility ?!" it comes from reluctant Beate.
"What are the benefits of being dependent on the needy?"
I have no risk and can not go wrong, because I only do what I'm told. "
"What did you lose by this? What is the price?"
"My liveliness."
How old were you when you were alive the last time? "
"Thirteen!"
"What has happened there?"
"In a car accident I was with, my parents and grandmother died and I survived as the only one."
"Which parts of you died at that time besides the liveliness?"
"My integrity, love, trust and self esteem."
"Okay, choose one of the participants for each of these parts, plus your father, mother, and grandmother, and inadequate or repressed mourning can block a lot and cause serious somatic disorders," Chuck concludes the dialogue with the group and picks matching music again. This integration ritual is getting intense, that's already noticeable.
The "split off" parts are laid by Chuck on the floor and Beate is asked, after saying goodbye to the parents to breathe new life into their parts. "All pain is past pain, the pain we experience in our relationships is from the past," Chuck's comment. The energy in the room is concentrated and highly sensitive. As soon as the music has begun, long-held pain loosens from Beate's chest and shakes her through and through. But she quickly gets caught again. The text gives her strength, her "parents" lovingly embrace her and one after the other the parts are "integrated" again. It took about 15 minutes to set up and about half an hour to complete the preparation.
"Film-ready, the music, the direction and the story," I think and am just as taken as many participants who are sobbing in the arms. Good that there are so many Kleenex boxes. A kingdom for a break, but Chuck continues. He, too, is touched and softens day by day, day by day - like all participants. More and more frequently, at the end of such a session, he makes small rounds, where he only looks into the eyes of individual people. A "moment" that causes some tears - sometimes with Chuck.
Overall, Chuck "works" with about a dozen people. He brings all of them together in no time at a central sticking point in their lives - and with an ease and accuracy, that I can only be astonished as an old-school hare and self-active NLP therapist. The three days are over quickly.
Also, I come at the end of the tearful "pleasure" to be with my girlfriend in the center. An experience that deepens our relationship and opens a new phase. I am deeply grateful.
Although 80% of the participants were only spectators, I see nowhere dissatisfied faces. Nobody left prematurely. An exhausted, but dissolved and warm atmosphere prevails in the room. The compulsory final round will be a thank-you marathon to all helpers and assistants (about a dozen). Chuck gives away his last "wisdom pearls".
As the circle dissolves into countless farewell embraces, Chuck disappears out of the room unobtrusively. Although the three days were not cheap (DM 660, -), I hear from many a hearty "See you next time". On the way home I immediately remember half a dozen friends whom I strongly recommend this seminar. At the same time I get a shock. If many think so, it will probably be 250 people at the next seminar in July, as is currently the case. in Switzerland. Maybe I should better keep it to myself.
David Luczyn
13,000 Z.
The image you have of your partner is your projection.
Every step you take towards your partner
is an expression of your personal strength.
More wisdom here
Interview with Chuck Spezzano
Question: Who or what were your biggest teachers?
Chuck Spezzano: The "Course in Miracles" has probably saved my life. It has shown me the way, because if I do not pierce through something, I tend to bury my head. When I read it for the first time (that was soon after I did my PhD), I found everything in it that I had ever discovered - and more. Then I thought: let me try it as a method. So I tried it and it worked. Then I began to realize that it worked over and over again. And even now, after many years, I still discover new things in it. It is a book that grows with me and brings me new insights. It has given me the leap from psychological healing to spiritual healing. Even though I read many other books now, this book will accompany me all my life.
Question: Were there other spiritual influences in your life?
CS: Well, Buddhism was still important to me. Everything else did not matter.
Question: In how many countries do you give seminars?
CS: If I count the number of countries from which people come to the seminaries, it's probably over twenty. Specifically, countries in which I teach are in addition to USA and Canada, Germany, Switzerland, England, Japan and Taiwan.
Question: And there are broken hearts everywhere, are there the same topics?
CS: Yes, it was amazing for me to experience that in Japan the thoughts and feelings are the same and the cultural layer is very thin. Some books are equally popular in all parts of the world.
Question: You said yesterday: Psychology is a hoax, and that psychology is the fastest of the slow methods. What did you mean?
CS: Psychology is mainly concerned with the past. But the past is over! Psychology has lost its way. There are still many individual therapists who know the way. Psychology is the doctrine of the psyche, the soul, but psychology nowadays studies rats and worms. They try to reduce the human structure to behaviors and symptoms. She makes everything very inhumane. It is a model of science from the last century. Every other science has evolved except psychology. Here in Europe, where existential phenomenology and humanistic psychology come from, there is a stronger movement forward. For me psychology must be practical. For both spiritual and psychological disciplines, if it does not practically help people grow, if it's not effective, it's just an idea. When I worked as a psychologist, I quasi threw religion overboard because it just seemed too restrictive to me. But when I started working with people, I was very interested in medial and shamanic methods. The deeper I went, the more spiritual elements emerged. I discovered that it is not only a necessary, but the strongest part in man.
Question: Do you have a special vision or mission?
CS: To get me awake. Because that's the biggest gift I could give anyone. And the more I move along this path and develop in that direction, the more I can share with other people. We live in a psychological age and speak a psychological language, although there are still many resistances. Once we overcome that fear, the psychological language is very helpful. It can make the spiritual more practical. Every spiritual model has a psychological effect and triggers certain psychological processes regarding our evolution. My Psychology of Vision is a bridge between Grace and the best models we have found.
Question: Your specialty seems to be healing broken hearts and relationships.
CS: That comes from my own experience. I have made so many mistakes in relationships that I either become an expert in it or I should have died. I had to learn these lessons. And the more I understood her, the better I could teach her. But I also work a lot in the area of serious diseases and also in areas of leadership and management. Everywhere where people can grow and develop. Ultimately, everything can be traced back to problems in relationships or to problems that you have with God. If you have edited this last level, you will not have any problems anymore. Recently I had a case where someone complained about different things in his life. I told him to just imagine that these complaints were addressed to God and that they were pronounced as such. And so he tried to transfer the main complaints about a particular person to God. And indeed, he had to admit that it was true. After that I asked him to take back this projection and asked him: "Do you do that too? Are you doing this to hide and compensate in that way? "And so he realized that in fact it was not the other or God who was to blame, but that he himself had this behavior. He had to laugh and let it go.
Question: Many people on the spiritual path use spirituality to suppress their own unsolved problems. But at some point they realize that they have missed something and their shadows have not gotten rid of.
CS: Yeah, that's a way they're trying to dissociate or become independent. It's a kind of spiritual conspiracy. For every pain you hide must confront you before you can attain enlightenment.
Question: You said yesterday that we should not do things ourselves, let them happen through us. Is that the way you work? How much of your work is technology and how much intuition?
CS: Basically, I try to make it as effortless as possible, so do not do it yourself. My style is to put myself back and let the "heaven" lead. I just feel in it, what happens and listen. The more I do this, the easier life is - in every respect.
5350 Z. David Luczyn